Es geschah 1996 in Kairo. Ich war dort als Elektromonteur für eine Schweizer Firma tätig. Nach ungefähr acht Monaten hatte ich einen Verkehrsunfall. Ich war mit dem Motorrad unterwegs, als mir ein Auto den Weg abschnitt. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Quasi im Schritttempo kippte ich seitlich um. Austretendes Benzin floss über mich und entzündete sich. Ein Kollege konnte die Flammen mit seiner Jacke löschen, aber 30 Prozent meiner Haut waren bereits verbrannt.
Ich kam in eine Privatklinik in der Nähe des Unfallorts. Deren Leiter hatte ein Jahr zuvor an der Zürcher Uniklinik eine Weiterbildung zu Hautverbrennungen gemacht. War das Zufall? Auf jeden Fall eine glückliche Fügung. Der Arzt wusste genau, was nun zu tun war. Und meine Arbeitskollegen hielten rund um die Uhr Krankenwache.
Ein langer Weg
Nach zwei Tagen holte mich die Rettungsflugwacht Rega zurück in die Schweiz, in die Universitätsklinik Zürich. Dort wurde ich dreieinhalb Monate lang behandelt. Weil ich gut versichert war, brauchte ich mir keine existenziellen Sorgen zu machen. Das körperliche und psychische Leiden war schlimm genug. Ich hatte furchtbare Schmerzen, die sich durch das Morphium nur bedingt stillen liessen. Und ich fragte mich, wie es für mich weitergehen sollte. Auch mein Gesicht war verbrannt, und die rechte Hand war nahe daran, amputiert zu werden.