Hunderte Menschen stehen in der Schlange. Bepackt mit Tüten und Trolleys warten sie, bis sie Lebensmittel erhalten. Es sind ungewohnte Bilder im wohlhabenden Zürich. In der Pandemie wurden sie Alltag. Bald soll es sie in dieser Form nicht mehr geben. «Wir wollen die Menschen gezielter unterstützen als durch Essensausgaben», sagt Raphael Golta (SP), Sozialvorsteher der Stadt Zürich, im Gespräch mit «reformiert.».
Übernehmen sollen vermehrt staatliche Stellen oder auf einzelne Bevölkerungsgruppen ausgerichtete Hilfsorganisationen. Im Mai kündigte Goltas Departement ein Pilotprojekt an, für das zwei Millionen Franken vorgesehen sind. Vier Hilfsorganisationen sollen die Gelder während 18 Monaten an die Bedürftigen bringen.
Die Kooperation zwischen Hilfsorganisationen und der Stadt ist nicht neu, seit Ausbruch der Pandemie hat die Stadt rund 750 000 Franken für Nothilfe ausgegeben, die Organisationen verteilten sie mit Spendengeldern von Glückskette und Privatpersonen an Notleidende, etwa in Form von Essensgutscheinen.