Die Stadt Zürich führt zusätzlich zur Sozialhilfe die wirtschaftliche Basishilfe ein. Nun will die Kirchenpflege der reformierten Kirchgemeinde Zürich eine Million Franken für Menschen einsetzen, die in der Pandemie in finanzielle Nöte geraten sind. Ist das soziale Netz derart löchrig im reichen Zürich oder will die Kirche zeigen, dass es sie auch noch gibt?
Claudia Bretscher: Ums Image geht es nicht. Wir wollen in dieser ausserordentlichen Situation rasch, gezielt und unbürokratisch helfen. Man muss tief fallen, damit einem die Sozialhilfe auffängt. So lange wollen wir nicht warten.
Wann fängt denn der Corona-Batzen der Kirche die Menschen auf?
Die Pandemie hat Menschen finanziell an den Anschlag gebracht, obwohl sie weiterhin arbeiten. Hat eine Familie ein Monatseinkommen von 6000 Franken und fallen wegen Kurzarbeit 20 Prozent davon weg, wird es eng. Es wird schwierig, die Miete zu bezahlen, die Ersparnisse sind rasch aufgebraucht.