Thun will sanieren und reorganisieren

Kirche

Nach der Abstimmungsniederlage im April will Thuns Kirchenleitung die Mediation wieder aufnehmen und die Informationspolitik angehen.

Es war ein seltenes Ereignis in der Berner Kirchenlandschaft: Ende Ap­ril sagten die Mitglieder der Thuner Gesamtkirchgemeinde Ja zu einer Initiative. Damit stiessen sie den Beschluss des Kirchenparlamentes um, der Grundlage gewesen wäre für eine Umnutzung der Johanneskirche. Diese ist die grösste Kirche der grössten Thuner Kirchgemeinde Strättligen. Nach der Abstimmung stellten die Initianten diverse Forderungen, unter anderem die Wie­deraufnahme der unterbrochenen Mediation, eine Renovation der Johanneskirche und eine Reorganisation der Behörden- und Verwaltungsstrukturen.

Sanieren nur bei Auslastung

Auf Anfrage nimmt nun auch der Kleine Kirchenrat (KKR), die Exekutive der Gesamtkirchgemein­de, Stellung zum weiteren Vorgehen. Für ein weiteres Mediationsgespräch mit dem Kirchgemeinderat Strättligen und dem Initiativkomitee suche man nun Termine, erklärt KKR-Präsident Willy Bühler. Dass der Unterhalt des Kirchenzentrums Johannes vernachlässigt worden sei, wie das Initiativkomitee findet, bestreitet er. Eine Sanierung könne schliesslich nur erfolgen, wenn sie Vorteile für die Nutzer bringe und das Gebäude vernünftig ausgelastet werde. «Gemeinsam mit der Kirchgemeinde Strättligen und Experten werden wir die nötigen Massnahmen erarbeiten», stellt Willy Bühler in Aussicht.

Die geforderte Reorganisation der Gesamtkirchgemeinde laufe schon länger, sagt der KKR-Präsident weiter. Im Mai 2015 habe man das Projekt «Gemeindeentwicklung Kirchen­leben» gestartet. Vertreter aller fünf Thuner Kirchgemeinden arbeiteten «konstruktiv an zukunfts­gerichteten Lösungen». Im Herbst werde in einem weiteren Workshop die Beteiligung von Mitarbeitenden, Behörden und Mitgliedern Thema sein, ebenso «die Art der Kommunikation». Diese stehe zudem auf den Traktanden der Parlamentssitzung im August.