Wohl gab es noch kein Zeitalter in der Menschheitsgeschichte, in dem der Weltuntergang nicht erwartet worden wäre. Genährt werden die Untergangsfantasien auch durch die Bibel. Eine sprudelnde Quelle ist die Johannesoffenbarung, die an ihrem Ende steht.
Masseinheit der Zerstörung
Detailliert beschreibt der Seher Johannes die Vision, die er auf der Insel Patmos empfangen hat. Er sieht einen Drachen mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, hört den Abgesang der Posaunen auf die Menschheit. Der Zorn Gottes ergiesst sich über die Welt.
Die Bilder des Untergangs haben sich tief ins kollektive Bewusstsein eingegraben. Als Anfang August in Dravograd, wo sich die Flüsse Drau, Meza und Mislinja vereinen, nach einem schweren Erdrutsch über 100 Menschen evakuiert werden mussten, sprach der Bürgermeister der slowenischen Stadt von «einer Apokalypse biblischen Ausmasses». Die Bibel wird zur Steigerungsform der Zerstörungskraft der Wassermassen.