Regina Salzmann wirft mit routiniertem Schwung einen Klumpen Porzellanton auf die elektrische Töpferscheibe, bringt diese zum Rotieren und staucht den Klumpen mit beiden Händen so, dass er wie ein schmaler Konus nach oben wächst. Nun drückt sie das Gebilde wieder zu einem Klumpen zusammen und lässt die Masse erneut zwischen ihren Händen hervorwachsen. Zum zweiten Mal drückt sie den Ton ein – um ihm diesmal eine Vertiefung einzudrücken.
Die Geburt eines Gefässes
Den breiten Wulst, der die Vertiefung umgibt, zieht die Burgdorfer Keramikerin nun langsam hoch; dabei wird der Wulst dünner und dünner – und wandelt sich schliesslich zur Wand eines eleganten, becherartigen Gefässes. Mit einem dünnen Draht löst Regina Salzmann den Boden des Gefässes von der Scheibe und hebt es mit beiden Händen sorgfältig hoch. «Ich staune immer wieder über die Festigkeit, die ein frisch gedrehtes Gefäss bereits hat, obwohl der Ton noch weich ist», sagt sie, die mit ihren 65 Jahren zu den erfahrenen Vertreterinnen ihres Berufes gehört.