«Ich kann zum Gebet kommen, ohne etwas dafür tun zu müssen», sagt sie. Es sei wohltuend, sich dem Rhythmus einer Lebensgemeinschaft hinzugeben. Zudem gäben einem der See, die Berge ringsherum und der gepflegte Park ein erhabenes Gefühl. «Was mich mit Gott verbindet, ist vor allem die Natur.»
Verbunden im Glauben
Die schöne Landschaft stärke sein spirituelles Erleben, sagt Helmut Lindel. Deswegen sei er aber nicht gekommen. Für ihn steht ein unkomplizierter Ort für die Familienzeit an erster Stelle. Zugleich ist es ihm wichtig, gerade diese Unterkunft ausgewählt zu haben. «Durch die gemeinsame Glaubensbasis haben wir eine andere, schnellere Verbindung mit den anderen Menschen an diesem Ort», sagt er.
In Ralligen kehren auch immer wieder Pilger und Pilgerinnen ein. Bei ihrer Betreuung helfen ebenfalls Gäste mit. So etwa Jasmin Schusser. Seit Jahren kommt sie mit ihrer Familie wochenweise nach Ralligen. Sie geniesst die Begegnungen mit den Pilgersleuten. «Da ich selbst hier zu Gast bin, kann ich mir Zeit nehmen fürs Gespräch.» Die Mitarbeit empfindet sie als bereichernd. «Komme ich hier an, bin ich platt und ausgebrannt. Gehe ich, bin ich ausgefüllt», sagt sie.
Thomas’ grösste Freude
Dass die Landschaft und die sorgfältig renovierten Gebäude des Guts Ralligen dem Aufenthalt der Gäste eine besondere Qualität verleihen, bestätigt Bruder Thomas. «Vieles, was sich im Alltag zwischen Gott und die Menschen schiebt, bleibt hier aussen vor», erklärt er. «Wir geben Gott hier Raum, und diesen Raum prägen wir durch unser Leben mit.» Wenn die Gäste hier Gott begegnen würden, sei dies seine grösste Freude.