Der Einsatz von Geistlichen oder Pfarrern im Militär hat eine sehr lange Geschichte. Schon in der Schlacht bei Morgarten (1315) und bei Laupen (1339) hat der Berner Stadtpfarrer Theobald Baselwind die Soldaten begleitet. Mit den Glarnern an den Feldzügen von 1513 (Novara) und 1515 (Marignano) zog Huldrych Zwingli, und als 1831 bernische Truppen in das von schweren Unruhen erschütterte Baselbiet gesandt wurden, war unter den Feldpredigern auch der Pfarrer von Lützelflüh, Albert Bitzius – bekannt als Jeremias Gotthelf. Dies zeigt eine Geschichte der Armeeseelsorge auf deren eigener Website.
Erst jetzt aber, am 20. Juni 2023, fand der erste Armeeseelsorgetag in der Schweiz statt. Im Anschluss an die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (reformiert. berichtete) trafen sich Armeeseelsorgende aus der ganzen Schweiz in Olten. Auf dem Programm standen ein Beitrag des deutschen Armeeseelsorgers Wolf-Eckhard Miethke, ein «Speed-Dating» und fünf Kurzbeiträge («Testimonials») von Schweizer Pfarrern, die auch in der Armee arbeiten oder arbeiteten.
Bedingungslose Begleitung
Hauptmann Samuel Schmid, Chef Armeeseelsorge, betonte eingangs des Tages, es gehe in seinem Berufsfeld «nicht um besseres Wissen: Es geht um tiefere Liebe.» Oder anders gesagt: Hauptaufgabe sei schlicht, Menschen bedingungslos zu begleiten, dazusein für alle, wenn man gebraucht werde.