Transzendenz steht für das, was sich hinter der diesseitigen Welt verbirgt. Eine Sphäre, die neugierig macht. Dieser Begriff kommt aus dem lateinischen «transcendere» und bedeutet hinüberschreiten, übertreten.
Gemeint ist nebst dem Überschreiten einer Grenze auch die Existenz eines Bereichs ausserhalb der normalen Erfahrungswelt. Im Mittelalter wurde dieser Bereich Gott zugeschrieben und gleichbedeutend für das Absolute gebraucht. So weit die Theorie.
Und die Praxis? Wie sehen reformierte Theologinnen und Theologen der Gegenwart den Begriff der Transzendenz, welchen Platz haben die Vorstellungen zum Ausserweltlichen in ihrem Alltag als Seelsorgende und Beratende, aber auch in ihrer Forschungsarbeit?
Liebe hat ewige Qualität
Nina Reichel ist Theologin und Mitarbeiterin bei der Paar- und Lebensberatungsstelle Paarlando in Chur. Paarberatung lasse sich nicht nur psychologisch, sondern auch theologisch reflektieren, sagt sie. «Müsste ich eine Aussage der Bibel als zentral für die Paarberatung benennen, wäre dies: ‹Gott ist Liebe, und wer in der Liebe lebt, ist mit Gott verbunden, und Gott ist mit ihm verbunden›» (1 Joh 4,16).