Schwerpunkt 27. September 2022, von Ella Kempf, 15 Jahre

Mein Update bekomme ich im Schlaf

Junges Literaturlabor

Es ist 2045. Ich bin 38. Ich wache auf. Ich setze meinen Chip ein, es erscheint Licht vor meinen Augen. Durch das Fenster strahlt die Sonne und gibt mir gute Laune.

Jedoch habe ich solche Kopfschmerzen. Mein Bewusstsein hat wohl über Nacht wieder Neues programmiert und überträgt es jetzt in mein Gehirn.

Ich laufe müde aus meinem Zimmer in meinen Hightech-Kleiderschrank, wo ich gescannt werde und mir ein Outfit für den Tag rausgelegt wird. Ich verlasse mein Haus und höre schon das Rollen meines personalisierten Roboters, der alles über mich weiss. Er kommt auf mich zu und gibt mir meinen Hausschlüssel sowie meinen Swiss Pass, den ich nicht vergessen darf. Das Alarmsystem wird automatisch eingeschaltet, sobald ich das Haus verlasse. Ich öffne die Tür und spüre den warmen Wind des Sommers.

Die Drohne bringt die Post

Wie immer gehe ich zu meinem Lieblingscafé gleich um die Ecke. Ich begebe mich zur Kasse, und vor mir steht wie immer der fast menschlich aussehende Roboter, der mir den Kaffee reicht. Von draussen höre ich die kleinen Drohnen, die auf ihrer genau geplanten Route über der Stadt die tägliche Post in den Hochhäusern verteilen. Ich atme tief ein und rieche das Grün der Bäume, Büsche und Blumen, die überall in der Stadt gepflanzt sind.

Ich nehmen mein Handy heraus, das sieben Kameras hat, und öffne die Home-App. Von der aus öffne ich das Badezimmerfenster. Ich bediene die Wasserversorgung meiner Pflanzen von meinem Handy aus. Ich drehe die Temperatur des Kühlschranks runter und stoppe die Waschmaschine.

Der Roboter hat gekocht

Ich gehe durch die verwachsene Stadt an die Metrostation. Ich bin innerhalb fünf Minuten in meinem Büro, früher hätte ich dafür 30 Minuten gebraucht, durch die neue Technologie des Hyperloops bin ich in fast Schallgeschwindigkeit, wo auch immer ich gerade sein will.

Als ich ankomme, halte ich mein Handgelenk gegen den Sensor. Er kontrolliert meinen Chip mit meinen persönlichen Daten. Mir werden von meinem Personal Roboter ein Erfrischungstuch und meine Arbeitsblätter zugeteilt.

Nach einem langen Arbeitstag geht es für mich wieder nach Hause. Angekommen, rieche ich den Duft von frischem Essen, das von meinem Roboter gekocht wurde.
Ich lege mich in mein Bett und telefoniere mit meinem Bruder, der gerade am Mond Forschung betreibt. Die Lichter dimmen sich automatisch, sobald das Bett merkt, dass mein Puls langsamer wird und ich gelassener wirke. 

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