Gesellschaft 04. September 2024, von Toni Schürmann/kirchenbote.ch

Pilgern für die Religionsfreiheit: Startschuss in Basel

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Muslimin und Reformierte pilgern für mehr Religionsfreiheit von Basel nach Genf – alle können mitpilgern. Nach dem Gottesdienst im Münster erfolgte am 1. September der Start.

Die liberale Muslimin Seyran Ateş, die Basler Kirchenrätin Anita Vögtlin sowie rund dreissig Mitpilgernde starteten am Sonntag – unter starker, aber unauffälliger Bewachung durch den Personenschutz – mit der ersten Pilgeretappe von Basel nach Aesch. Sie wollen damit ein Zeichen für Religionsfreiheit und Frieden setzen. 

Seyran Ateş ist eine der prominentesten Vertreterinnen eines liberalen Islams, in dem Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Immer wieder weist sie auf die Gefahren des politischen Islam hin. 1984 wurde Seyran Ateş angeschossen und lebensgefährlich verletzt, die damals 21-Jährige Juristin hatte sich für Ihre Mandantin eingesetzt. Seither steht sie unter Personenschutz. Zum Glück blieb es bei der ersten von insgesamt 19 Etappen ruhig und friedlich. 

Pilgern für die Religionsfreiheit

Die muslimische Menschenrechtsaktivistin Seyran Ateş, der Basler Kirchenratspräsident Lukas Kundert, Kirchenrätin Anita Vögtlin und Pfarrer Johannes Weimann wollen in der Schweiz ein Zeichen für Religionsfreiheit und Frieden setzen. Sie pilgern im September auf dem Jakobsweg von Basel nach Genf und hoffen, dass sich ihnen weitere Menschen anschliessen. 

Die Route führt von der Stadt am Rhein über Welschenrohr, Solothurn, Bern, Fribourg und Lausanne nach Genf, wo eine Petition für Religionsfreiheit an die UNO übergeben werden soll.

Neue Pilgerinnen und Pilger können sich während des gesamten Weges oder auch nur auf Teilstrecken anschliessen. Alle Daten und Informationen zur Pilgeroute gibt es auf der Website der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt.

Beim Empfang in Arlesheim, einer ersten Zwischenstation auf dem Weg nach Aesch, hiessen Pfarrer Thomas Mory und Gemeinderat Hartmut Vetter die Pilgergruppe herzlich willkommen. Sie lobten die engagierte Frauenrechtsaktivistin und spendierten einen stärkenden Apéro unter schattigen Bäumen. 

Seyran Ateş wiederum zeigte sich von der christlichen Willkommenskultur beeindruckt. Sie gebe die Hoffnung nicht auf und freue sich auf den Tag, an dem auch Mekka als Pilgerziel für alle liebenswerten Menschen geöffnet werde.