Recherche 06. September 2022, von Constanze Broelemann, Mirjam Messerli

Brunnengespräch mit Esther Neonkaa aus Kamerun

«Am Brunnen»

Wir berichten live vom Gipfeltreffen der christlichen Kirchen in Karlsruhe. 5000 Gäste aus 350 Kirchen aus aller Welt sind hier. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.

Heute trafen wir:

Esther Neonkaa, 47, aus Bafut im Nord-Westen Kameruns. Sie ist Lehrerin für Englisch und englische Literatur an einem Internat für 12- bis 18-jährige Jugendliche. Mit der Kirchgemeinde in Biel hat ihre Kirche eine 20-jährige Partnerschaft. 

Warum sind Sie hier am ÖRK?

Ich habe eine Aufgabe im Ressort Finanzen in der presbyterianischen Kirche in Bafut. Und hier auf dem ÖRK bin ich Repräsentantin eines Projektes in Bafut, bei dem uns unsere Partner aus der Kirchgemeinde Biel unterstützen. Wir arbeiten an einem Bohrloch für Wasser. Wir hoffen, dass der Zugang zu Wasser im Internat die Kinder wieder ermutigt in die Schule zu kommen. Aufgrund der politischen Krise zwischen dem englisch- und dem französisch-sprachigen Teil Kameruns sind viele Jugendliche seit Längerem nicht mehr zur Schule gekommen.

Was war bis jetzt Ihr persönliches Highlight hier in Karlsruhe?

Heute ist mein erster Tag hier, aber es ist bereits jetzt so bereichernd hier zu sein. Bereichernd, weil so viele Menschen von unterschiedlichen Kontinenten, Ländern und Kirchen eine gemeinsame Sprache sprechen und zwar die Sprache Gottes. Das heisst, dass Gottes Liebe unter uns Menschen wahr wird, ganz gleich, welche Hautfarbe oder Herkunft wir haben. Wir müssen das Wort Gottes weiterverbreiten und in Taten verwandeln. Das bedeutet, dass wir unsern Nächsten und unsere Nächste als Geschwister sehen, weil sie Gottes Geschöpfe sind.

Was erwarten Sie von diesem kirchlichen Gipfeltreffen?

Ich bete, dass Gott das Herz von jeder und jedem hier berührt. Und wenn die Menschen zurück in ihre Länder gehen, das leben, was sie hier in Karlsruhe erlebt haben. Wir sollten bis zum nächsten ÖRK-Treffen konkrete Schritte getan haben. Zum Beispiel für die Menschen zu beten, die unter einer politischen Krise leiden. Wir können Gott einladen und das Beste tun, um Menschen zu helfen, in Frieden zu leben.

Und wofür beten Sie jetzt ganz persönlich?

Ich bete für eine friedliche Welt. 

 

(das Interview wurde auf Englisch geführt)