Woran ich glaube? Das ist eine schwierige Frage. Meiner Meinung nach kann niemand beweisen, dass es ein transzendentes Wesen gibt – widerlegen kann es aber auch keiner. Das heisst, dass es einen Gott geben kann oder auch nicht. Persönlich muss ich darauf keine Antwort finden. Aus demselben Grund masse ich mir nicht an, irgendeinen Glauben zu kritisieren.
Ob jemand reformiert ist, muslimisch, buddhistisch oder ans Universum glaubt, spielt für mich keine grosse Rolle. Ich stelle mir verschiedene Arten von Glauben als verschiedene Sprachen vor, um das Gleiche zu sagen: Man glaubt an etwas Grösseres, das nicht bewiesen werden kann. Die Unterschiede zeigen sich dann in der Auslegung der jeweiligen Religion oder darin, wie Menschen sie praktizieren.
Die Kirche ist einfach da
Mit drei Brüdern bin ich in einer Bauernfamilie aufgewachsen. Ich hatte als Kind und Jugendliche keine grossen Berührungspunkte mit der Kirche. Vor der Konfirmation habe ich mir zum ersten Mal überlegt, was ich für eine Haltung zur Kirche und zum Glauben habe.