Mit dem Glauben bin ich aufgewachsen. Und ich habe nie derart daran gezweifelt, dass ich ihn verloren hätte. In der Schule in Uetendorf und Konolfingen hatte ich biblische Geschichte, ich besuchte die Sonntagsschule, meine Mutter half bei der Organisation der Familiengottesdienste mit, meine Grossmutter war Kirchgemeinderätin.
Hier in Bümpliz kam ich eher über die säkulare Schiene zur Kirchgemeinde. Diese engagiert sich sehr stark im sozialen Bereich und bietet auch sonst viel Raum für Dinge, die im Alltag der Menschen wenig Platz haben. Man kann einfach hingehen und wird akzeptiert und ernst genommen, wie man gerade ist. Das finde ich sehr wichtig, dafür wollte ich mich engagieren.
Glauben und denken
In einer Religion ist mir wichtig, dass man nicht nur glauben, sondern auch denken darf. Das unterstützt mich bei der Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen. Geht es zum Beispiel um Entscheidungen über Leben und Tod, bin ich ambivalent. Jeder soll selbst über den eigenen Körper bestimmen dürfen, aber ich selbst möchte für mich gewisse Entscheidungen in die Hand Gottes legen können.