Herr Matyassy, eigentlich sind Sie ja pensioniert. Weshalb geniessen Sie nicht einfach den Ruhestand, sondern wollten Präsident im Haus der Religionen werden?
Weil ich eine Faszination für diese europaweit einzigartige Institution habe: Alle Religionsgemeinschaften wirken hier unter dem gleichen Dach, das Programm im Haus der Religionen lädt zum Austausch ein. Mit dem neuen Amt schliesst sich auch ein Kreis in meiner beruflichen Karriere. Ich hatte im Aussendepartement immer wieder mit verschiedenen Kulturen, Wertehaltungen und Religionen zu tun. Ich hatte das Privileg, in diese Kulturen eintauchen zu dürfen.
Für das Präsidium interessierten sich zahlreiche Personen. Wie erlebten Sie das Auswahlprozedere?
Das Hearing beim Vereinsvorstand fand ich anspruchsvoll, mit tiefgreifenden Fragen. Eine war beispielsweise, woraus ich meine tägliche geistige Nahrung schöpfe. Das wurde ich noch in keinem Bewerbungsgespräch gefragt.