Es war einmal eine echte bayerische Prinzessin. Aber das sieht man ihr nicht an. Der Wildfang streift gerne mit dem Vater durch die Wälder und verscheucht listig die Tiere, die der lebensfrohe Herzog Max vor die Flinte zu bekommen trachtet. Sissi liebt Tiere über alles. Sie sind frei und ungezwungen wie sie selber.
Doch dann begegnet sie in Ischl dem jungen österreichischen Kaiser, der eigentlich mit Sissis grosser Schwester Néné Verlobung feiern soll. Daraus wird nichts. Der schockverliebte Franzl freit stattdessen die minderjährige Sissi, die alsbald über die Donau nach Wien zur Traumhochzeit dampft.
Das wahre Drama beginnt
Wo Märchen sonst enden, beginnt das wahre Drama: das strenge Hofprotokoll, die böse Schwiegermutter, der viel beschäftigte Kaiser, der kaum Zeit für Liebesromantik findet, der wilde ungarische Graf Andrassy. Alles über drei Spielfilmlängen, gedreht von 1955 bis 1957.
Warum nur fasziniert sie mich alle Jahre wieder, die Sissi-Trilogie von Ernst Marischka mit dem Teeniestar Romy Schneider und dem linkischen Karlheinz Böhm in den Hauptrollen? Weil auch rationale Menschen Märchen brauchen. Und wenn die Kitschträume von Kaiserinnen, Komtessen und Kostümen nicht gestorben sind, verzaubern sie uns bis heute.