Schwerpunkt 27. November 2019, von Sandra Hohendahl-Tesch

Einmal Markt muss einfach sein in der Adventszeit

Kitsch

«Für mich bedeutet die Kitschladung Vorfreude pur und ein Eintauchen in eine andere, sinnliche Welt», schreibt Sandra Hohendahl. Das halte die Zeit an.

An Weihnachten ist erlaubt, was sonst verpönt ist: sich hemmungslos am Kitsch zu erfreuen. Eine geballte Ladung davon gibt es an den Weihnachtsmärkten, und ich gebe gerne zu: Ich liebe es. Für mich bedeutet die Kitschladung Vorfreude pur und ein Eintauchen in eine andere, sinnliche Welt.

Selbst wenn die Vorweihnachtszeit voller Termine und Verpflichtungen ist – einmal Markt muss sein. Am liebsten treffe ich mich am Abend nach der Arbeit, wenn alles festlich erleuchtet ist, mit einer Freundin auf ein Glas Glühwein. Beim Zürcher Sechseläutenplatz, wo sich sonst die Hipster zum Apéro treffen, tummeln sich jetzt Weihnachtsmänner in kitschigem Rot, und Engel geben ein Stelldichein.

Es duftet nach gebrannten Mandeln. Nostalgische Drehorgeln und Karussells halten die Zeit für einen Augenblick an. In jedem Jahr kaufe ich eine kleine Dekoration für den Weihnachtsbaum. Je kitschiger, desto besser.