Durchgestylter Weihnachtsbaumschmuck, sogar Ton in Ton und in den Modefarben der Saison – nein, das kommt mir nicht an die Tanne! Möglichst bunt zusammengewürfelt soll der Schmuck sein und mit Erinnerungen beladen. Wie der Engel, den meine Tochter stolz aus dem Kindergarten brachte. In 18 Jahren hat er einige Pailletten verloren. Das mit ein paar Strichen gezeichnete Gesicht sieht aber immer noch aus wie das seiner Erschafferin, wenn sie so richtig wütend war.
Nichts passt zusammen
Den gekauften Schmuck habe ich auf Flohmärkten, in Brockenstuben und Eisenwarenhandlungen entdeckt, oft auf Reisen, auch im Sommer. Anfangs war der Baum etwas nackt. Inzwischen ist er üppig behangen. Nichts passt zusammen.
Was der Fliegenpilz, die Madonna, das Edelweiss, die Glocke, die Lokomotive, die vielen Vögelchen mit Federn und Kugeln mit zuckrigen Ornamenten vereint: Alle glitzern und glänzen sie im Kerzenlicht sehr glamourös. Jedes Jahr hinterlassen sie Glimmerspuren im Haus. Wahrscheinlich werden sie dereinst ihr Funkeln verlieren. So wie es sich gehört für Begleiter durch das eine Leben.