Ein Hauch von Italien

Pfarrhäuser

Das Pfarrhaus neben der Kirche Enge in Zürich verströmt florentinischen Charme.

Die Kirche Enge wurde vom Architekten Alfred Friedrich Bluntschli 1892 bis 1894 im Neo-Renaissancestil gebaut. Ein monumentales Bauwerk, an markanter Lage gelegen, auf der Bürgliterrasse ob dem Zürichsee und damit von weiten Teilen des Stadtgebietes aus sichtbar. Unmittelbar neben der Kirche, südlich und nördlich davon, stehen zwei Pfarrhäuser. Gebaut wurden auch diese nach Plänen von Alfred Bluntschli, das eine 1893 bis 1894, das andere 1901. Letzteres ist zwar heute noch mit Pfarrhaus angeschrieben, jedoch anderweitig vermietet. Das gleichzeitig mit der Kirche gebaute  Haus dient noch heute als Wohn- und Arbeitssitz von Pfarrer Ulrich Hossbach.

Erbaut wurde es von den gleichen Handwerkern, welche die Kirche bauten, im Stil der florentinischen Renais­sance. Auch kamen die selben Baumaterialien zum Tragen, wodurch das Pfarrhaus als zur Kirche gehörig erkennbar ist und ein Ensemble bildet. Optisch sorgen die verwendeten Materialien für Spannung; so sind die «tragenden» Elemente wie Pilaster, Stützen und Gebälk im glatten, homogenen, hellen Savonnière-Kalkstein aus Frankreich gebaut, während die muralen füllenden Elemente im unruhigeren Toggenburger Tuff ausgeführt wurden. Beim Haupteingang prangt bis heute der Spruch: «Euern Eingang segne Gott, euern Ausgang gleichermassen.»

Warum der italienische Renaissance-Stil mitten in der Stadt Zürich? Architekt Bluntschli begründete dies seinerzeit so, dass sich dieser Stil besser der Umgebung anpasse, sei doch die Enge ein «ganz moderner Stadtteil, in dem sozusagen kein Stein aus mittelalterlicher Zeit sich findet.»