«Ein Rücken zum Träumen»

Tiere

Als sie sechs Jahre alt war, gewann Katharina Hobby ein Pony bei einem Wettbewerb. Dass sie Zirkuspfarrerin wurde, habe auch mit ihrer Tierliebe zu tun.

«Meine grosse Liebe zu Ponys begann, als ich sechs Jahre alt war. Damals gewann ich mit meinen Geschwistern bei einem Wettbewerb von Heliomalt ein Ponely. Dieses war zu klein zum Reiten, doch konnten wir es gegen ein grösseres eintauschen, das auf einem Auge blind war. Bis zum Ende der Pubertät ritt ich auf dem Pony, konnte mir so den Traum jeden Mädchens schon früh erfüllen.

Meine Liebe zu Tieren konnte ich auch sonst ausleben, hatten wir doch in der Familie einen eigentlichen Kleinzoo, mit zwei Ponys, zwei Eseln, zwei Geissen und sechs Katzen. Der Stall des Ponys war für mich als Mädchen ein Ort des Rückzugs, der Geborgenheit und des Schutzes. Von dort aus bewarf ich Jungs mit Rossbollen, wenn sie mich angriffen. Im Stall, wo ich das Pony umarmen konnte, fühlte ich mich vollkommen von ihm verstanden, teilte meine Sorgen und Probleme mit ihm.

Türoffner zu den Herzen. Die Liebe zu Tieren zieht sich durch mein ganzes Leben. Dass ich heute Chilbi- und Zirkuspfarrerin bin, hat wohl auch mit dieser Liebe zu tun. Im Circus Knie inszenierte ich in einem Gottesdienst mal die Geschichte der Ar­che Noah mit vielen Tierpaaren und ein­mal auch die Schöpfungsgeschichte.

Seit zwölf Jahren haben wir Joya, einen Spaniel, als Haustier. Als Mensch wie als Pfarrerin stelle ich fest, dass ich über Hunde viel schneller Zugang zu manchen Menschen finde. Hunde wirken wie Türöffner zu den Herzen. Wichtig ist aber, dass man über die gemeinsame Tierliebe hinaus eine menschliche Kommunikation herstellen kann.»

Katharina Hoby (54)

Auf Schritt und Tritt wird sie von ihrem Spaniel begleitet. Etwa, wenn sie als Chilbi- und Zirkuspfarrerin Markt- händler, Schausteller oder Zirkusleute in der Deutschschweiz seelsorgerisch betreut. Sie arbeitet auch als Sterbebegleiterin. Die Mutter von fünf Kindern ist liiert mit Kir­chen­rat Andrea Marco Bianca.