Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, waren wir beide deutlich jünger. Ich war ein vierjähriges Mädchen, er ein nigelnagelneuer Plüschbär. Meine Grossmutter brachte ihn mir mit – woher und zu welchem Anlass, weiss ich nicht mehr. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich im Wohnzimmer auf dem Teppich sass, vor einer dunkelbraunen Wohnwand, als mir Grossmueti den Bären schenkte. Seit diesem Moment begleitet mich «Bärli» durchs Leben.
«Bärli» schlief immer in meinem Bett. Weil ich ihn als Kopfkissen nutzte, wurde er im Laufe der Jahre flacher und flacher. Als Kind sabberte ich im Schlaf in sein Fell. Waschen durfte ihn meine Mutter auf keinen Fall, weil er dann nicht mehr wie ein Bär gerochen hätte. Die Bärennase zeigt heute leicht nach rechts. Mein Kopf formte in unserer langjährigen Beziehung eine Kuhle in seinen Kopf. «Bärli» begleitete mich in die Ferien, in die Landschulwoche, in Skilager. Er zog mit mir in meine erste eigene Wohnung und in jede weitere.
