Ein treues Werkzeug am Ende seiner Tage

Seit bald 14 Jahren besitze ich denselben Laptop-Computer. Ein MacBook Air. Gekauft hat es mir noch mein Vater gegen Ende meines Studiums. Nach dem tragischen Tod meines alten 12-jährigen MacBooks. 

Ich war gerade mitten im Schreiben einer Seminararbeit als das Laptop eines Morgens einfach nicht mehr ansprang. Der schwarze Bildschirm – es war damals der blanke Horror für mich und stürzte mich in eine regelrechte Krise. Die Arbeit von mehreren Wochen – einfach weg. Damals machte ich mir, wie viele andere Leute auch, noch keine grossen Gedanken zu Backups.

Ich brachte den Laptop dann zum Flicken, doch es war nichts mehr zu machen. Was genau kaputt war, weiss ich nicht mehr. Jedenfalls brauchte ich einen neuen. 

Gerade hatte Apple das leichtgewichtige MacBook Air mit neuartigem Design auf den Markt gebracht. Mit seiner fast ellipsenförmigen mattsilbernen Aluhülle wirkte es gegenüber den ziemlich klobigen Vorgängermodellen mit ihrer glänzend weissen Plastikverschalung sehr elegant. 

Und da mich Rückenschmerzen plagten und ich ständig mit vollem Rucksack von einem Seminarraum zum anderen unterwegs war, wollte ich dieses nicht ganz billige Ding haben. So liess mein Vater also diese etwa 1200 Franken springen. 

Heute würde ich mich wohl für ein halb so teures Modell der Konkurrenz entscheiden. Aber von der Langlebigkeit her hat es sich definitiv gelohnt. Mittlerweile hat das Air seinen ebenfalls sehr langlebigen Vorgänger überlebt. Allerdings brauchte ich das MacBook Air nach Abschluss meines Studiums immer seltener. 

Unterdessen gibt es aber für mein Modell keine Betriebssystemupdates mehr. Darum funktioniert auf Softwareebene nicht mehr ganz alles. Auch der Akku hält nur noch etwa eine Stunde, sodass ich auf das Netzkabel angewiesen bin. Das Wichtigste geht aber noch: Word zum Schreiben und der Browser für alles, was mit dem Internet zu erledigen ist. Mehr brauche ich auch nicht. 

Doch jedes Mal, wenn ich mein Fossil hervornehme und auf die Einschalttaste drücke, frage ich mich, ob es diesmal so weit ist und der Bildschirm schwarz bleibt.