Der wahre Prinz in meinem Bett

Advent 2025

Das kleine Fröschli liegt seit fast 30 Jahren neben Redaktorin Vera Kluser im Bett. Nicht zum Kuscheln, sondern weil es einmal dahingehopst ist und nicht mehr gehen wollte. 

Geschenkt bekommen habe ich es von meiner Mutter, weil ich als Kind Frösche so toll fand. Allerdings war ich, als Fröschli kam, schon fast ein Teenie. Damals interessierte ich mich wohl eher für Froschprinzen. Doch ich war trotzdem gerührt, weil ich es herzig fand, dass meine Mutter an meine Interessen gedacht hatte. So wurde Fröschli zu meinem Glücksbringer.

Fröschli ist immer mit dabei

Eigentlich kam Fröschli angehopst auf seiner Froschmutter. Immer wenn ich mehr als eine Nacht verreiste, hüpfte Fröschli vom Rücken seiner Mutter in meinen Koffer. So begleitete es mich an Openairs, zu Freunden und in die grosse weite Welt. 

Weil ich Angst habe, ich könnte Fröschli verlieren und weil es auch ein wenig mein Geheimnis ist, bleibt es jeweils im Koffer. Es reiste also schon durch die ganze Welt, hat aber nichts davon gesehen. Beklagt hat es sich noch nie. Doch manchmal darf es für ein Foto rauskommen.

Gehe ich heute noch auf Übernachtungsbesuch zu meinen Eltern, kommt Fröschli mit und hüpft auf den Rücken seiner Mutter. So wie ich mich bei meinen Eltern Zuhause fühle, kehrt auch Fröschli zu seinen Wurzeln zurück.

Der Fröschlitest

Und apropos Froschprinz: Etwas peinlich war es mir jeweils, wenn ich einen potentiellen Froschprinzen zu Gast hatte. Da sagte ich Fröschli jeweils, es soll schnell vom Bett auf das Tischchen nebenan hüpfen. Verwandelte sich der Froschprinz in einen Prinzen, musste ich aber testen, was der Prinz von Fröschli denkt. 

Fand der Prinz meine verspielte Art mit dem Fröschli lustig und machte eine Neckerei draus, durfte er bleiben. Fragt mein jetziger Partner jeweils, wo und was Fröschli grad so macht, fühle ich mich wohl so angekommen wie Fröschli, wenn es in der Heimat auf den Rücken seiner Mutter hüpft. 

Adventskalender 2025: Unsere liebsten Dinge

Wir alle haben das wohl: Dinge mit Geschichte und Geschichten. Gegenstände, die einem ganz persönlich wichtig und wertvoll sind, auch ohne materiellen Wert. Und zu denen wir lustige, spannende, herzerwärmende, nachdenklich stimmende Geschichten erzählen können. Solche Lieblinge präsentiert die Redaktion von «reformiert.» in diesem Dezember. Jeden Tag bis Heiligabend finden Sie die Beiträge hier auf der Website und auf Instagram.