Stacey Kent: La vénus du mélo

Wärme und Katzen – das passt in vielerlei Hinsicht zusammen. Nicht nur suchen sie sie selbst bewusst auf, sie verströmen sie auch und lassen die Menschen in ihrer Umgebung daran teilhaben. Und sie wärmen dann nicht nur den Schoss, sondern auch das Herz - ob man will oder nicht.

Deshalb und weil ich früher eine Katze hatte, die besonders gerne under dem Weihnachtsbaum lag, versetzt mich das Lied «La vénus du mélo» der amerikanischen Sängerin Stacey Kent in adventliche Stimmung. Das Lied handelt vom Phanömen, dass Katzen einen früher oder später bestimmt um den Finger wickeln.

Widerstand zwecklos​

Zunächst gelingt es der Protagonistin, sich nicht vom Charme ihres Katers vereinnahmen zu lassen. Sie bleibt unbeeindruckbar und unnahbar wie die Venus von Milo: Diese griechisch-antike Statue aus weissem Marmor lässt sich im Musée du Louvre in Paris bewundern. Das Publikum – und ganz bestimmt auch Katzen – werden durch einen niedrigen Zaun auf Distanz zu diesem berühmten Kunstwerk gehalten.

Doch im Gegensatz zur Statue hat die Sängerin kein Herz aus Stein: Sie gibt schlussendlich dem Betteln ihres Stubentigers nach und krault ihn.