Musikalisch hat der bald 78-jährige Musiker und ehemalige Lehrer für mich zwei Gesichter: Das seiner eigenen Lieder, in denen er sich unter anderem politisch, sozialkritisch, enerviert und mit feinem Humor auf Themen einlässt, die ihn bewegen. Und das seiner Interpretationen von Jazz-Klassikern aus dem Bereich von Swing bis Blues.
Tinu Heinigers kleine Blume, die auf ewig den Blues blüht
Der schmächtige ehemalige Lehrer aus dem Emmental hat aus dem Jazz-Klassiker «Petite Fleur» von Sidney Bechet Grosses gemacht: Tinu Heinigers Version erwärmt Herz und Stube.
Musik für den Advent
Im Adventskalender 2023 öffnet die Berner Redaktion von «reformiert.» jeden Tag vom 1. Dezember bis zum Heiligabend ein Türchen, in dem die vier Redaktionsmitglieder ein Musikstück vorstellen, das für sie persönlich eine grosse Bedeutung hat im Zusammenhang mit der Weihnachtszeit.
In diesen kommen eindrücklich seine Künste auf der Klarinette und im Texten zum Zug. Beim Lied oben etwa, das im Original von Sidney Bechet rein instrumental ist: Bei Heiniger wird «Petite Fleur» auch im Gesang zur Blume des Blues und des Swing, die in seinem Herzen blüht und immer wieder auch raus soll, sich zeigen, andere erfreuen.
Und die auch weiterblühen wird, wenn er selbst nicht mehr da sein wird. Und das ist nicht traurig, sondern einfach nur herzerwärmend schön. Übrigens lohnt es sich nicht nur wegen Heinigers Spiel und Gesang: Schon nur die kratzige Orgelbegleitung lässt einen leise grinsen. Davon hätte sich sogar Bechet eine Scheibe abschneiden können.