Historisch ist die Wahl von Rita Famos gleich in doppelter Hinsicht. Erstmals steht eine Frau an der Spitze der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz. Und wegen der Corona-Pandemie musste die Synode virtuell durchgeführt werden. Das dreiköpfige Präsidium sass einsam in der Halle eines Berner Kongresszentrums, die Synodalen schalteten sich von ihren Computerbildschirmen aus in die Debatte ein.
Natürlich mussten auch die Wahlen, die am 2. November auf der Traktandenliste standen, elektronisch durchgeführt werden. Gesucht war eine Nachfolgerin von Gottfried Locher, der Ende Mai als Präsident der EKS zurückgetreten war. Zudem war seit April und dem Rücktritt von Sabine Brändlin ein Sitz im Rat vakant. Beide hatten den Rat im Zuge der Wirren rund um eine Beschwerde wegen Grenzverletzungen verlassen, die gegen Locher eingereicht worden war.