Mehr denn je spielen die Kugeln heute eine wichtige Rolle. Seit den Ferien in der Ardèche vor einem guten Jahr sind sowohl mein achtjähriger Sohn als auch ich selbst im Pétanque-Fieber. Das Spiel mit dem Rollen und Werfen von Kugeln auf Kugeln lieben wir beide.
Das Glück dieses Spiels lernte ich schon in meiner frühesten Kindheit kennen, damals aber noch mit anderen Kugeln. Nämlich dann jeweils, wenn wir beim Grosi in Feuerthalen an der Rheinseite gegenüber Schaffhausen im leicht müffelnden Keller die damals schon uralten Boccia-Kugeln aus Holz holen durften und auf dem Kiesweg im frohen bis ernsten Spiel unsere Wurf- und Treffsicherheit übten.
Gemischte Gefühle bei Grosi
Ich hatte gemischte Gefühle, wenn es aus dem bernischen Zuhause in die Nordschweiz ging. Zwar mochte ich Grosi, aber es war immer etwas Distanz da. Die Mutter meines Vaters musste ihre drei Kinder schon früh alleine aufziehen, nachdem ihr Mann, mein Grossvater, in den Bergen zu Tode gestürzt war. Auch allein managte sie das Leben in ihrem Haus am Rhein energisch weiter. Resolut war sie, hatte aber ein grosses Herz, lachte auch, laut und gern, liebte uns Enkelkinder.
Das Spiel bei ihr war Teil meines Lebensglücks. Ich glaube, meinem Sohn ergeht es ebenso, auch ohne Grosi. Denn schon allein im Rund der Kugeln steckt viel von diesem Glück drin.