Weil seine Handlungsfähigkeit eingeschränkt sei, trete Gottfried Locher als Präsident der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS) zurück. So steht es in einer am Abend des 27. Mai veröffentlichten Medienmitteilung. Ganz überraschend kommt der Rücktritt nicht. Locher stand unter massivem Druck, seit sich Sabine Brändlin «wegen unüberbrückbaren Differenzen» aus dem Rat zurückgezogen hatte.
Ursache für den Eklat ist ein Geschäft, das der Rat seit dem 13. April «intensiv behandelt», wie die EKS schreibt. Es wird spekuliert, dass es dabei um Grenzverletzungen geht. Der Sachverhalt sei zwar weder erstellt noch erhärtet, dennoch habe Locher im Gespräch mit dem Rat beschlossen, aufgrund der «aktuell beschränkten Gestaltungskraft als Präsident» sein Amt per sofort abzugeben.