Verfolgung. Inzwischen ist es im Westen nicht mehr verpönt, von einer eigentlichen Christenverfolgung im Nahen Osten zu reden. Zu offensichtlich ist geworden, dass jene Minderheit in der Region, die sich seit 2000 Jahren auf Jesus Christus beruft, von radikalislamischen Kräften planmässig drangsaliert, verfolgt, attackiert, vertrieben und ermordet wird, vorab in Syrien und im Irak. Eine religiöse Säuberung ist im Gang. Von der ebenso Schiiten, Jesiden oder Alawiten betroffen sind. Und, eben, auch Christen.
Solidarität. Der Nahe Osten ist die Wiege des Christentums. In dieser Region lebte und wirkte Jesus von Nazareth, in dieser Region gründete Paulus erste christliche Gemeinden. Dass Christinnen und Christen im Westen zunehmend den Blick nach Osten richten und die krasse Not ihrer Glaubensgeschwister wahrnehmen, ist ein Gebot der Stunde. Und auch, etwas gegen die gewaltsame Entchristlichung der Region zuunternehmen. In diesem Kontext ist das aufgegleiste Hilfsprogramm des Heks für bedrängte Kirchen im Krisengebiet ein Zeichen der Solidarität, auf das viele gewartet haben.
Hoffnungskeim. Und doch: Für viele hat gezielte Hilfe von Christen für Christen auch den Beigeschmack der Selbstbezogenheit. Haben nicht andere verfolgte Minderheiten Hilfe von christlicher Seite ebenso nötig wie die verfolgten Glaubensbrüder und -schwestern? Gerade diesem Aspekt will das Heks jedoch Rechnung tragen. Von den Bildungs- und Freizeitprojekten sollen nämlich, wenn irgend möglich, auch muslimische Kinder profitieren können. Das könnte man natürlich wiederum als überkorrekte Verwässerungspolitik kritisieren. Zu Unrecht: Aus guten interreligiösen Begegnungen von Kindern und Jugendlichen kann Frieden wachsen. Ganz im Sinn des Friedensstifters Jesus Christus.