Heks unterstützt eine Klage gegen Holcim. Warum nehmen Sie ausgerechnet diese Firma ins Visier?
Yvan Maillard Ardenti: Holcim ist die grösste Firma in der Schweiz, sie stösst gigantische Mengen an CO₂ aus. Weltweit zählt das Unternehmen zu den 50 Firmen mit den grössten Emissionen und gehört damit zu den Hauptverursachern der Klimakrise. Die Einwohner von Pari sind davon direkt betroffen, bezahlen die Schutzmassnahmen jedoch selbst. Das ist ungerecht.
Damit gäbe es noch 49 andere Firmen, die verklagt werden könnten. Sie suchten sich Holcim aus, weil der Sitz in der Schweiz liegt und ein Zuger Gericht zuständig ist?
Ja. Die Klage ist Teil einer globalen Welle von über 2000 Klimaklagen. Sie sind gute Instrumente, um Staaten und Unternehmen zu zwingen, mehr fürs Klima zu tun.
Wäre es nicht Aufgabe der Staaten, Regeln aufzustellen, an die sich alle Firmen halten müssen?
Natürlich braucht es griffige Gesetze, um den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Es gibt bereits klimaschonende Verfahren in der Zementproduktion, die Holcim zu einem kleinen Teil anwendet. Daneben wird weiter viel konventioneller Zement hergestellt. Zudem gilt es, umweltverträglichere Baustoffe wie Holz zu fördern. Deshalb sind wir auf politischer Ebene ebenfalls aktiv. Die Klimakatastrophe ist ein derart drängendes Problem, dass wir mehrgleisig fahren müssen.