Die Klimakrise wird auch ein Fall für die Gerichte. Geht es nach dem Heks, müsste sich Zementhersteller Holcim rechtlich für Klimaschäden verantworten («reformiert.» 16). Am Firmenhauptsitz in Zug wurde ein Schlichtungsgesuch eingereicht. Dass das Hilfswerk die Forderung von Bewohnern der indonesischen Insel Pari auf Schadenersatz und die Reduktion des CO2-Ausstosses mitträgt, ist umstritten. Viele Reaktionen gingen bei «reformiert.» ein.
Heks wird für Kritik an Holcim kritisiert
Das Heks nimmt den Zementhersteller Holcim für Umweltschäden in die Verantwortung. Dieses klimapolitische Engagement ist umstritten.
«Banal und unmoralisch»
Mit einem offenen Brief meldete sich auch der 2021 gegründete Verein «Église a venir» zu Wort, der sich aus liberaler Sicht für «eine Kirche in Freiheit und Verantwortung» einsetzen will. Es handle sich bei der Aktion des Heks um eine «grobe Simplifizierung», meinte Präsident Bruno Bader auf Anfrage. Der Versuch, einen von vielen Akteuren herauszupicken und an den Pranger zu stellen, sei banal, ja «moralisch unhaltbar». Grundsätzlich könnten sämtliche Unternehmen, aber auch alle Einzelpersonen angeklagt werden, welche in irgendeiner Form am CO2-Ausstoss beteiligt seien. «Also eigentlich alle, die in Zementhäusern wohnen.» Der Pfarrer aus Gstaad hatte sich bereits gegen die von Hilfswerken angestossene Konzernverantwortungsinitiative engagiert. Längst sei die Klimaproblematik bei der Wirtschaft angekommen. Holcim etwa strebe gemäss eigenen Angaben an, bis 2050 klimaneutral zu sein.
Akt mit Symbolcharakter
Bader anerkennt, dass es Aufgabe des Heks sei, auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen und Nothilfe zu leisten. Aber ein «punktueller Aktionismus mit dem Ziel, Schlagzeilen zu generieren» löse das Problem nicht. Ein Hilfswerk sei kein Influencer. Heks-Sprecher Lorenz Kummer hingegen betont, dass es sich bei der Aktion gerade nicht um einen PR-Coup handle. Vielmehr habe die Forderung der Betroffenen Symbolcharakter.