Recherche 05. Februar 2024, von Hans Herrmann

Zwei Heks-Mitarbeiter bei einem Angriff gestorben

Krieg

Bei einem humanitären Einsatz des Heks in der Ukraine sind zwei Mitarbeiter ums Leben gekommen – Opfer eines Angriffs. Solche Todesfälle sind laut dem Hilfswerk sehr selten.

«Gegen 14:30 Uhr wurde eine Gruppe von HEKS-Mitarbeitenden während eines humanitären Einsatzes angegriffen, wobei zwei geschätzte Kollegen tragischerweise ums Leben kamen.» Dies teilt das Hilfswerk der evangelisch-reformierten Kirchen Schweiz in einem Communiqué mit. Ereignet hat sich der Angriff am 1. Februar. Bei den Verstorbenen handelt es sich um französische Staatsangehörige. «Mit grosser Bestürzung und in tiefer Trauer um unsere beiden Kollegen gilt unser Mitgefühl in diesen schweren Stunden den Familien der Verstorbenen», schreibt das HEKS.

Vier Verletzte im Spital

Vier weitere Mitarbeitende – drei französische Staatsangehörige und ein Ukrainer – wurden beim selben Angriff verletzt. Sie befinden sich laut Mitteilung in einem Spital ausserhalb der unmittelbaren Gefahrenzone in ärztlicher Behandlung und psychologischer Betreuung.

«Gemäss unserem aktuellen Wissensstand geht es ihnen den Umständen entsprechend gut», sagt Pressesprecher Dieter Wüthrich auf Anfrage. Die genauen Umstände des Angriffs seien im Moment noch nicht bekannt, man treffe entsprechende Abklärungen.

Die Konsequenzen sind noch offen

Einsätze in Frontnähe seien immer mit einem gewissen Risiko verbunden, hält Wüthrich fest. Entsprechend gebe es für die Mitarbeitenden ein Sicherheitsdispositiv. Welche Anpassungen der Angriff auf diese Vorkehrungen allenfalls habe, werde sich im Lauf der Abklärungen zeigen.

Das HEKS leistet seit dem Angriff von Russland auf die Ukraine vor zwei Jahren humanitäre Hilfe in der Ukraine selbst wie auch in angrenzenden Staaten, wohin zehntausende Ukrainerinnen und Ukrainer geflohen sind. Dass Hilfswerk-Mitarbeitende im Einsatz sterben, ist sehr ungewöhnlich. «In den zehn Jahren, die ich nun bei HEKS arbeite, hatten wir bis letzthin nie einen Todesfall zu beklagen», sagt Dieter Wüthrich.

Gezielter Angriff mit Drohnen

Unterdessen ist der Hergang des tragischen Geschehens bekannt. Eine Untersuchung zeigt, dass es sich um einen gezielten Angriff mit Drohnen handelte. Das HEKS habe sich vorübergehend von der Arbeit in schwer zugänglichen Gebieten zurückgezogen, führe aber seine humanitäre Hilfe in anderen Regionen der Ukraine weiter, schreibt das kirchliche Hilfswerk in einer Mitteilung. Die französische und die ukrainische Regierung haben eine Untersuchung des Angriffs in Bezug auf Kriegsverbrechen eingeleitet.

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