Wer am 4. Dezember einen Kirschbaumzweig schneidet und diesen in der warmen Stube ins Wasser stellt, wird an Heiligabend sein blühendes Wunder erleben: sich öffnende Knospen.
Dieser Brauchtum geht gemäss dem Autor Fritz von Gunten auf die Gefangenschaft der heiligen Barbara zurück: Der Vater von Barbarba war sehr eifersüchtig. Aus diesem Grund sperrte er seine Tochter während seinen Reisen in einen Turm. Seine Tochter, der Vater war Heide, freundete sich mit der christlichen Religion an und liess sich taufen – und das in der Zeit der Christenverfolgung.
Gemäss der Legende der heiligen Barbara realisierte der Vater bei der Rückkehr von einer Reise, dass der Turm neu drei statt zwei Fenster hatte. Die dort eingesperrte Barbara erklärte ihm das neue Fenster mit ihrer Konversion zum Christentum: die drei Fenster stünden für die heilige Dreifaltigkeit.
Der Vater wurde wütend, verklagte seine Tochter und liess sie verurteilen. Barbara wurde gefangengenommen und starb für ihren Glauben. Nach ihrem Tod wurde der Vater unmittelbar durch einen Blitz erschlagen, schreibt Fritz von Gunten im Buch «O du frühliche – Prosit Neujahr!».
Der bis heute gelebte Brauch vom 4. Dezember mit dem Kirchbaumzweig soll auf Barbaras Gefangenschaft zurückgehen, so schreibt von Gunten weiter. «Auf dem Weg in ihr Verliess soll sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen haben. Sie stellte ihn in einen Becher mit Wasser. Am Tag, an dem Barbara zum Tode verurteilt wurde, am 4. Dezember, soll der Zweig geblüht haben.»
Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Gefangenen, der Glöckner und der Bergleute, die am 4. Dezember jeweils mit einem Licht in den Bergstollen ihrer Heiligen gedenken.