Über Geschmack streiten wir nicht. Also: Ich finde die Dinge schön. Der Betrieb Tessanda in Sta. Maria im Val Müstair, ganz im südöstlichen Zipfel der Schweiz, produziert auf über 20 teils mehr als 100 Jahre alten Webstühlen – mit Namen wie Mammut, il grond, duonna veglia – Stoffsachen.
Gegründet wurde Tessanda 1928 in Sta. Maria. Heute ist es gemäss eigenen Angaben noch eine von drei professionellen Handwebereien in der Schweiz – und ganz in Frauenhand: 15 Mitarbeiterinnen, Handweberinnen und Näherinnen, üben mit Sachkenntnis und Präzision ihre Arbeiten aus. Und sie bilden alle zwei Jahre eine Lernende als Gewebegestalterin aus.
Ganz persönlich via Teppich-Konfigurator
Die Produkte von Tessanda sind schlicht, aber trotzdem – oder gerade deshalb – nachhaltig schön. Neben funktionellen Artikeln wie Geschirrtüchern, Tischdecken und -sets, Brotsäcken, Vorhangstoffen und Badetextilien gibt es auch Accessoires wie Taschen und Etuis, Foulards und Schals, Plaids, Wolldecken und Teppiche. Letztere können online über einen Konfigurator individuell gestaltet werden.
Verwendet werden natürliche Rohgarne: Leinen, Baumwolle, Wolle, Cashmere, Seide, Hanf und andere – je nach Produkt, was sich am besten eignet. Die Weberei kann durch die komplett handwerkliche Produktion auch auf persönliche Wünsche eingehen. Wer also etwas Besonderes sucht und bisher nicht fand: Anfragen ist möglich. Und das sind auch Führungen und Einsichten in der Schau-Weberei.
40 Stunden Webstuhl einrichten
Das Einrichten des Webstuhls für ein neues Gewebe ist aufwändig: Je nach Muster, Grösse und Rohgarn wenden die Fachfrauen bis zu 40 Stunden auf – Tausende von Fäden wollen präzis eingezogen und jeder einzeln verknüpft werden. Daher ist es klar, dass die Objekte nicht billig sind. Und das ist richtig so. Denn so einzigartig und sinnlich war vermutlich kaum ein Küchenlappen, den Sie bisher hatten.