«Die kirchliche Prägung begann direkt vor dem Wohnzimmerfenster», sagt Bernhard Egg und zeigt von seinem Haus auf die reformierte Kirche Elgg, die 50 Meter entfernt steht, dazwischen nur sein tief verschneiter Garten. Egg ist in dem alten Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert aufgewachsen, einst gehörte das Gebäude den Grosseltern.
Als Kirchenpfleger in Elgg sammelte er die ersten Erfahrungen mit den Behörden und lernte auch, dass es für Veränderung oft einen langen Atem braucht. Die Zürcher Disputation 1984 ist ihm besonders in Erinnerung geblieben, ein landeskirchliches Projekt zur Erneuerung der Kirchenordnung. Viel habe die Basis damals diskutiert, über neue Formen von Gottesdiensten und Liturgie und das Rollenverständnis des Kirchenpersonals. «Aber dann floss davon herzlich wenig in die Kirchenordnung ein», erzählt Egg bei einer Tasse Tee in seinem Wohnzimmer mit Kachelofen und Fachwerkbalken.