Nach dem Ausscheiden von Sabrina Müller sind Sie von der Liberalen Fraktion für den Kirchenrat aufgestellt worden. Was reizt Sie an der Exekutive?
Ein Amt im Kirchenrat hat mich schon immer interessiert, aber ich wollte nicht denjenigen Konkurrenz machen, die schon im Kirchenrat sind. Nun wurde ich, kurz nach meinem Ausscheiden aus der Synode von der Liberalen Fraktion angefragt, zu kandidieren. Fragen zu Kirchenleitung und Kirchenentwicklung interessieren mich seit dem Einstieg ins Pfarramt. Ich bin bereits früh ins Dekanat eingetreten, war auch rasch Leiter von Gemeinde- und Pfarrkonventen. Zudem bringe ich zusätzlich zum Pfarramt berufliche Erfahrungen aus anderen Bereichen mit. Mitgestalten auf Ebene Kirchenrat ist mir auch wichtig, weil ich merke, dass es in einigen Bereichen nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle.
Können Sie das ausführen?
Bei Kirchgemeinde+ oder dem Grünen Güggel zum Beispiel steht für mein Empfinden weniger der Dialog als das Dekret im Zentrum. Manche Kirchgemeinden fühlen sich mit Problemen der Umsetzung alleingelassen, haben den Eindruck, ihnen wird nicht zugehört. Die Zusammenarbeit zwischen Kirchenleitung und Kirchgemeinden scheint mir von Hierarchien geprägt und zentralisiert. Ich nehme manchmal auch Hemmungen zur gegenseitigen Kontaktaufnahme wahr. Da möchte ich einen Beitrag zu einer besseren Zusammenarbeit leisten und offene Türen haben.