Recherche 19. Oktober 2023, von Sandra Hohendahl-Tesch

Synodalverein nominiert zweiten Kandidaten

Kirchenratswahlen

Auch der Synodalverein als nunmehr kleinste Fraktion möchte mit zwei Sitzen im Kirchenrat des Kantons Zürich vertreten sein. Er nominiert neu den Pfarrer Thomas Villwock.

Obwohl zur kleinsten Fraktion mutiert, möchte der Synodalverein auch künftig mit zwei Sitzen im Kirchenrat vertreten sein. Er schlägt neben Margrit Hugentobler Pfarrer Thomas Villwock für den Kirchenrat der reformierten Landeskirche des Kantons Zürich vor. «Die Fraktion freut sich, dass sie der Synode mit Pfarrer Thomas Villwock und der bisherigen, erfahrenen Kirchenrätin Margrit Hugentobler, die bereits im März 2023 von der Fraktion nominiert wurde, zwei kompetente und bewährte Personen für den Kirchenrat vorschlagen kann», heisst es in der Medienmitteilung.

Der Syn­odalverein zählt seit der konstituierenden Sitzung vom 3. Oktober nur noch 27 von insgesamt 120 Mitgliedern des Kirchenparlaments; er stellte mit Michel Müller in den letzten zwölf Jahren den Kirchenratspräsidenten. Traditionellerweise prägte die Zauberformel die Zusammenstellung der kirchlichen Exekutive. Bisher waren mit den Religiös-Sozialen, den Liberalen und dem Synodalverein die drei grössten Fraktionen mit zwei Kirchenräten, davon einer Pfarrperson und damit mit einer theologischen Stimme vertreten. Mit der Doppelkandidatur und der Nomination eines Pfarrers rüttelt der bezüglich Fraktionsstärke auf den letzten Platz zurückgefallene Synodalverein nun an dieser Konvention. Denn auch die Evangelisch-kirchliche Fraktion (EKF), die mit 32 Synodalen zur zweitgrössten Fraktion der Synode aufgestiegen ist, erhebt mit Pfarrer Franco Sorbara Anspruch auf einen zweiten Sitz im Kirchenrat.

Offene und zukunftsfähige Kirche

Villwock hat Jahrgang 1980 und ist seit 2019 Mitglied der Kirchensynode. Er sei in der Synode «engagiert und profiliert», schreibt der Synodalverein. Er war Synodalprediger, habe in verschiedenen Kommissionen aktiv mitgearbeitet und mit seinen «kompetenten und lösungsorientierten Voten» in der Synode wertvolle und geschätzte Beiträge geleistet. Seit 2022 ist Thomas Villwock als Pfarrer in der Kirchgemeinde Horgen tätig. Von 2014 bis 2022 war er Pfarrer in der Kirchgemeinde Schönenberg-Hütten, wo er im Rahmen von Kirchgemeindeplus die Fusion zweier kleinerer Kirchgemeinden erlebt und mitgeprägt hat.

Villwock bringe vielfältige Erfahrungen aus einem Einzelpfarramt und aus einer grösseren Kirchgemeinde mit, heisst es in der Mitteilung weiter. Neben seinem Pfarramt ist er auch in der Notfallseelsorge tätig, wo er Regionalleiter der Region Affoltern-Horgen ist. Thomas Villwock ist verheiratet und Vater zweier Töchter, aufgewachsen ist er in Baden-Württemberg. Als Kirchenrat möchte Villwock dazu beitragen, dass Kirchgemeinden nicht aufgrund unterschiedlicher Grösse oder Frömmigkeit gegeneinander ausgespielt werden. Er setzt sich für eine offene und zukunftsfähige Kirche ein, die nahe bei den Menschen ist.

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