Von einem «historischen Entscheid»sprach Kirchenrat Bernhard Egg, als die Synode den Weg freimachte zur grössten Kirchgemeinde der Schweiz. Mit 99 Ja gegen 5 Nein fiel der Entscheid klar aus. Doch von euphorischer Stimmung war wenig zu spüren. Die Debatte hatte sich zuvor vor allem darum gedreht, ob alle 34 Kirchgemeinden mitmachen müssen oder nicht. Hirzenbach und Witikon scheren nun aus. Sie möchten selbständig bleiben, und das wird ihnen gewährt. Es ist gut, dass es keinen Zwang zur Fusion gibt –das wäre nicht demokratisch.
Es herrscht also keine euphorische Aufbruchstimmung, vielmehr hat die Synode einen pragmatischen Vernunftentscheid gefällt. Das muss nicht schlecht sein, um die grossen Herausforderungen, die erst noch kommen werden, anzupacken. Im Herbst wird das Volk über die Kirchgemeindeordnung abstimmen, die nun ausgearbeitet werden muss. Darin wird als ein wesentlicher Punkt etwa geregelt werden müssen, welche Kompetenzen den Kirchenkreisen als Mittelebene zwischen den lokalen Behörden und der gesamtstädtischenKirchenpflege zufallen werden. Noch ist vieles unklar, doch generell geht es darum, die Strukturen in der neuen Grossgemeinde zu verschlanken und nicht zu verkomplizieren. Die Chancen, dass dies gelingt, stehen gut. Der Grundgedanke der Fusion ist ja nicht, alles zu zentralisieren. Sondern das, was sinnvoll ist: Etwa gewisse Dienstleistungen, Personalmanagement, Liegenschaftenverwaltung oder Finanzen.
Entscheidend wichtig ist, dass auch in der Grossgemeinde weiterhin ein intaktes kirchliches Leben vor Ort möglich ist, dass die Kirche ungeachtet aller notwendigen Reformen die Nähe zu den Menschen aufrecht zu erhalten vermag. Seelsorge etwa, die Betreuung alter Leute und die Jugendarbeit müssen nach wie vor in den Quartieren stattfinden.