Was die Wahl mit Res Peter gemacht hat

Wahlen

Res Peter verlässt seine Pfarrstelle am Neumünster. In der Zürcher Kirchenpflege bleibt er, selbst wenn er am 9. Februar nicht Präsident wird.

Die Wahl in die Kirchenpflege habe «etwas gemacht» mit ihm, sagt Pfarrer Res Peter. Einerseits war da nach einem ersten Schnuppertag das Gefühl, in dem Team etwas bewegen zu können. Andererseits durchaus eine gewisse Ehrfurcht vor dem Mandat, das ihm das Wahlvolk am 17. November verliehen hatte.

Beruflicher Neubeginn

Res Peter war in die Kirchenpflege der Stadt Zürich gewählt worden. Für das Präsidium, für das Peter ebenfalls kandidierte, braucht es am 9. Februar einen zweiten Wahlgang. Bisher hatte der Pfarrer am Neumünster immer angekündigt, aus der Kirchenpflege sogleich wieder zurückzutreten, wenn er das mit 60 Stellenprozent dotierte Präsidium nicht erhält. Am 7. Januar hat er in einer Mitteilung stattdessen den Rückzug vom Pfarramt erklärt.

Voraussichtlich bis im Sommer bleibt der Pfarrer als Teilzeitvertreter am Neumünster. Wenn er die Wahl gegen Konkurrentin Annelies Hegnauer verliert, sieht er unterschiedliche berufliche Optionen: Gymnasiallehrer, Ethikdozent oder ein Teilzeitpfarramt in einem anderen Kanton. Nur ein Pfarramt in der Zürcher Kirche ist mit der Mitgliedschaft in der Kirchenpflege unvereinbar.

Nach der Wahl ist vor der Wahl

«Ich rechne damit, als Präsident gewählt zu werden, werde aber auch gerne und engagiert in der Kirchenpflege mitarbeiten, wenn es nicht klappen sollte», sagt Peter gegenüber «reformiert.». Seine kirchenpolitischen Herzensanliegen wie beispielsweise Innovationen oder die Einführung des ökologische Labels «Grüner Güggel» könne er auch als einfaches Exekutivmitglied vorantreiben.

Zudem verhehlt Peter nicht, dass er im Kirchenpflegeamt eine Zwischenstation sieht, sollte er am 9. Februar die Wahl nicht gewinnen. Annelies Hegnauer hatte im Sommer bei der Ankündigung ihrer Kandidatur gesagt, sie wolle mit ihrer Erfahrung in der Übergangskirchenpflege die wackeligen Strukturen der fusionierten Kirchgemeinde stabilisieren. 2022 werde sie nicht mehr zur Wahl antreten und auch aus der Kirchenpflege zurücktreten. Als ihr Nachfolger im Präsidium würde sich Res Peter «mit meiner bis dann nachgewiesenen Exekutiverfahrung» sicher bewerben.

Debatte am 16. Januar

Bei den Kirchenpflegewahlen vom 17. November hatten sich noch drei Kandidierende für das Präsidium beworben. Michael Braunschweig hat sich inzwischen zurückgezogen. Er war bei den Präsidiumswahlen mit 2691 Stimmen auf dem dritten Platz gelandet, knapp hinter Res Peter (2915 Stimmen) und Annelies Hegnauer (3044 Stimmen). Das absolute Mehr verfehlten alle drei Kandidierenden deutlich.

Annelies Hegnauer und Res Peter stellen sich am 16. Januar den Fragen von «reformiert.». Die öffentliche Podiumsdiskussion wird von der Zeitung veranstaltet und findet um 19:30 Uhr im Kirchgemeindehaus Offener St. Jakob an der Stauffacherstrasse 8/10 statt.

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