Knapp 42 Millionen auf der hohen Kante

Synode

Das Kirchenparlament freut sich am guten Jahresabschluss. Doch in den Applaus mischt sich Kritik an der Höhe des Zentralkassenbeitrags.

Budgetiert hatte der Zürcher Kirchenrat mit knapp einer halben Million Franken Ertrag. Am Ende wurden es in der Jahresrechnung 2017 gut neun Millionen, die nun dem Eigenkapital gutgeschrieben werden. Damit steigt das Vermögen der Landeskirche auf fast 42 Millionen.

Das Eigenkapital zu steigern, war die Absicht der Synode, weil es  weg­zuschmelzen drohte. «Das Ziel wurde überraschend schnell erreicht», sagte Margrit Hugentobler (Pfäffikon) am 3. Juli in der Synode. Als Gründe für das gute Ergebnis führte die Präsidentin der Finanzkommission tiefere Personalkosten an, weil Pfarrstellen unbesetzt blieben. Da die Synode vom Kirchenrat vorgeschlagene Entschuldungsbeiträge für Gemeinde­fusionen abgelehnt hatte, trug sie selbst zu tieferen Ausgaben bei. Hinzu kamen Einsparungen beim Sachaufwand und die guten Ergebnisse bei den Finanz­anlagen. Auch das Kloster Kappel mit seinem Hotelbetrieb hat besser gewirtschaftet als erwartet.

Zurück zur schwarzen Null

Natürlich bekam Kirchenrätin Katharina Kull Lob für die guten Zahlen. In den Applaus mischte sich freilich schnell Skepsis. Karl Stengel (Meilen) bemängelte, dass das Budget nicht mehr angepasst werden könne, wenn sich ein besseres Resultat abzeichne. Zudem sei der Zentralkassenbeitrag zu hoch, wenn die Landeskirche ihr Eigenkapital in wenigen Jahren derart steigern könne.

Auch Gerhard Hubmann (Küsnacht) mahnte, dass der Beitrag, den die Kirchgemeinden der Landeskirche gemäss ihrer Finanzkraft abzuliefern haben, nicht in Stein gemeisselt sein müsse. «Eigentlich müssten wir eine ausgeglichene Rechnung erreichen.»

Die stille Zufriedenheit überwog die leise Kritik. Mit nur einer Gegenstimme winkte die Synode die Rechnung durch. Viel Zustimmung erntete der Kirchenrat auch für den vorgelegten Jahresbericht, der gar einstimmig genehmigt wurde.

Vor Übergriffen schützen

Mit nur vier Neinstimmen passierte zuletzt die Teilrevision des Konkordats für die Pfarrausbildung die Abstimmung. Praktikum und Vikariat werden familienfreundlicher gestaltet. Und die Abklärung, ob sich Theologiestudierende für das Pfarramt eignen, wird vereinfacht.

Weiter ist es neu möglich, über die Kantonsgrenzen hinweg Informationen über Pfarrpersonen auszutauschen. So soll verhindert werden, dass von Pfarrern an früheren Stellen begangene Grenzverletzungen in Bewerbungsverfahren unerwähnt bleiben. In schweren Fällen kann Pfarrerinnen und Pfarrern neu die Wahlfähigkeit für das ganze Konkordatsgebiet entzogen werden. Mit der Revision schliesst das Konkordat, in dem 19 Kirchen Ausbildung und Zulassung zum Pfarrberuf gemeinsam regeln, einen längeren Reformprozess ab.