Die Prognosen waren düster. Noch vor einem Jahr sah die für Finanzen zuständige Kirchenrätin Katharina Kull-Benz mit Blick auf die Jahresrechnung 2020 dunkle Wolken am Horizont. Nun kam es anders: Die Zürcher Landeskirche hat an der Synode vom Dienstag ein Plus von 4, 8 Millionen Franken präsentiert - und schloss damit deutlich besser ab als es das budgetierte Minus von knapp 3,5 Millionen erwarten liess. «Ein erfreuliches Ergebnis, analog zu den Resultaten von Stadt und Kanton Zürich», bilanzierte Kull-Benz, zuständig für Finanzen. Der Überschuss wird dem Eigenkapital zugeschrieben, es beträgt neu gut 62 Millionen Franken.
Tatsächlich brachte die Pandemie zahlreiche Einsparungen mit sich: Viele geplanten Veranstaltungen konnten nicht oder nur online durchgeführt werden, so sanken die Kosten. Gerhard Hubmann (liberale Fraktion, Küsnacht), Präsident der Finanzkommission, verwies auf das Paradox, dass die Kirche jedes Jahr Mitglieder verliert, die Steuern aber noch nicht zurückgehen. Dies sei wohl «ein Zeichen der ökonomischen Solvenz der Mitglieder und der Wirtschaftsentwicklung.» Tatsächlich nahmen im Pandemiejahr die Steuereinnahmen der juristischen Personen ab, die der natürlichen Personen dagegen zu.