Spezial 29. Oktober 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Kirche mit Zukunft: Risikofreudiger und fehlerfreundlicher

Serie Kirche digital

Sich auf den Kernauftrag konzentrieren und Innovation zulassen – inklusive Ausprobieren und Fehler machen: Das fordert Pfarrerin und Forscherin Sabrina Müller von der Kirche.

Durch Corona ging ein regelrechter «Digitalisierungsschub» durch die Kirche. Dennoch hinkt die Schweiz im Vergleich zu Deutschland deutlich hinterher, wenn man beispielsweise auf die Pfarrpersonen blickt, welche die sozialen Medien aktiv nutzen. Wie lässt sich dieser Unterschied erklären?

Sabrina Müller: Sicherlich ist es ein kultureller Unterschied. Zum einen, weil Pfarrpersonen aus der Schweiz vorsichtiger sind, Privates und Öffentliches in den sozialen Medien zu teilen. Wobei das jede Sinnfluencerin und jeder Sinnfluencer wiederum anders handhabt. Zum anderen geht es sicherlich auch um die Angst vor Überbelastung, was verständlich ist. Denn es ist meines Erachtens nicht in Ordnung zu erwarten, dass diese zeitaufwendige digitale Arbeit in der Freizeit geleistet wird. Weiter lässt sich beobachten, dass man sich in der Schweiz deutlich weniger vernetzt, was für die Arbeit an digitaler Kirche ein wichtiger Aspekt ist.

Entdecken Sie Neues beim Blog «Kirche digital»

Im Internet und in den sozialen Medien sind zahllose spannende Perlen von Kirche «in Digital» zu entdecken. Die Pfarrerin Yvonne Witschi aus Thun macht diese Erfahrung ständig aufs Neue. Nun stellt sie ihre Entdeckungen in der Serie «Kirche digital» monatlich vor. Ihre Profile auf Instagram und Twitter:

https://www.instagram.com/witschiyvonne/

https://twitter.com/YvonneWitschi

Wie könnte die Schweiz im Bereich der digitalen Kirche «aufholen»?

Eigentlich sollte man sich im digitalen Raum umsehen und schauen, wer schon da ist. Wer macht gute Dinge, die bei den Menschen ankommen? Diese Personen entsprechend ihrer Motivation und Talente zu fördern, wäre ein grosser Gewinn. Dabei muss es nicht einmal nur um finanzielle Mittel gehen, sondern vielmehr um Begleitung und Coaching und darum, dass die Erlaubnis gegeben wird, etwas auszuprobieren.

Eigentlich sollten nun alle Kirchenmenschen hellhörig werden, wenn das Vorantreiben der digitalen Kirche in der Schweiz keine reine Geldfrage ist, oder?

Häufig fehlt das Wissen, wie genau soziale Medien «funktionieren». Und es fehlt auch an der Grosszügigkeit, gewisse Leute und Accounts unterstützen zu wollen. Wir müssen eindeutig grosszügiger werden! Und wir müssen erkennen, dass digital nicht «supercool» sein muss. Ich folge auf Instagram beispielsweise einem Probst, einem älteren Mann, der ab und an in seinen Stories mit Gitarrenbegleitung ein Lied singt. Plötzlich spielt er einen Song aus dem Mississippigebiet, der aufhorchen lässt, weil er politisch provokativ ist. Auf den ersten Blick sieht dieser Mann sehr traditionell aus, passt irgendwie nicht auf Instagram und doch macht er total spannende Dinge.

Aber digitale Kirche findet auch im Kleinen statt. Ein gutes Beispiel sind WhatsApp-Gruppen im Konfirmandenunterricht. Jugendliche tauschen sich da zu wesentlichen Fragen und Religion aus. Da gehören auch die gegenseitige Ermutigung und die entsprechenden Rückmeldungen in der Gruppe dazu. Durch simple WhatsApp-Gruppen findet also eine Erweiterung des Konfgeschehens auf den Alltag der Jugendlichen statt – oder umgekehrt formuliert: Die Kirche kommt in den Alltag. 

Sabrina Müller

Die Pfarrerin und promovierte Theologin ist Mitglied der Leitung des Zentrums für Kirchenentwicklung der Theologischen Fakultät Zürich und seit Januar 2021 Geschäftsleiterin des universitären Forschungsschwerpunktes «Digital Religion(s)».

Die Zurückhaltung in manchen kirchlichen Kreisen gegenüber dem Digitalen ist immer noch stark spürbar. Woher kommt diese Skepsis?

Kritische Stimmen fragen immer wieder nach echter Gemeinschaft. Aber was ist echte Gemeinschaft? Ich habe in einer Trauergruppe auf Facebook einen starken Zusammenhalt erlebt. Dem gegenüber steht die Erfahrung einer älteren Frau, die mich vor Kurzem kontaktiert hat, weil sie Mann und Tochter durch Suizid verloren hat. Innerhalb der Kirchgemeinde stiess sie auf viel Unverständnis, weshalb sie auf der Suche nach entsprechenden Anlaufstellen war. Hier wird deutlich, dass im Digitalen sehr wohl echte Gemeinschaft unter Gleichgesinnten möglich ist und das Analoge dagegen nicht einfach Nähe und Mitmenschlichkeit gewährleistet.

Was sind für dich die Chancen und Gefahren von digitaler Kirche?

Eine Chance liegt sicher darin, dass wir bereits in einer Kultur der Digitalität leben. Die Trennung zwischen analog und digital nimmt immer mehr ab. Die kommenden Generationen werden sich je länger je mehr in hybriden Lebensentwürfen bewegen. Ausserdem haben Religion, Theologie und Glaube in der pluralisierten Gesellschaft wieder eine neue Öffentlichkeit erhalten. Die Menschen sprechen vermehrt darüber – wenn auch anders.

Kritische Stimmen fragen immer wieder nach echter Gemeinschaft. Aber was ist echte Gemeinschaft? Ich habe in einer Trauergruppe auf Facebook einen starken Zusammenhalt erlebt.
Sabrina Müller, Pfarrerin und Theologin

Dem gegenüber stehen die bekannten Gefahren, oder besser gesagt Phänomene, bezüglich Datensicherheit, Sexismus, Rassismus und Hate Speech. Wobei nicht das digitale Medium das Problem ist. Sind wir ehrlich: Politikerinnen beispielsweise erleben unheimlich viel Sexismus und Hate Speech bis hin zu Vergewaltigungsandrohungen im digitalen Raum. Das liegt jedoch nicht an der Digitalität an sich, sondern am Sexismus, der in der Gesellschaft ohnehin vorhanden ist und plötzlich ungefiltert verbreitet wird.

Diese bekannten Gefahren werden ebenfalls gerne angeführt, wenn es um digitale Kirche geht. Wäre es da nicht ein Leichtes, weiterhin zu sagen, damit wollen wir als Kirche nichts zu tun haben?

Natürlich kann man sich davon fernhalten, wenn man sich damit nicht wohlfühlt. Ich finde aber, dass wir uns als Kirche für Datensicherheit, für Gerechtigkeit, gegen Sexismus und Diskriminierung im digitalen Raum einsetzten müssen. Denn längerfristig können wir uns als Kirche ohnehin nicht davon fernhalten, weil es ein Teil unseres Lebens ist.

Das Zentrum für Kirchenentwicklung (ZKE)

Das universitäre Zentrum für Kirchenentwicklung versteht sich als Brücke zwischen Theorie und Praxis im Themenbereich Kirchentheorie und Kirchenentwicklung. Das Zentrum ist nicht von der Universität, sondern durch Drittmittel finanziert. In diesem Rahmen nimmt das ZKE Aufträge wie die Begleitung von Kirchgemeinden während Veränderungsprozessen, Beratungen von Landeskirchen, Referate, Coachings und Forschungsprojekte an.

Über die Zukunft der Kirche – und dabei geht es nicht nur um die Digitalisierung - wird viel gesprochen und debattiert. Nicht nur in den Medien, sondern auch innerhalb der Kantonalkirchen, wenn wir an die «Vision Kirche 21» der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn oder die «Kirchenreform 26/30» der reformierten Kirche Aargau denken. Welche Prozesse und Entwicklungen lassen sich jenseits solcher Projekte und Reformen beobachten?

Es gibt verschiedene Szenarien, die man sich vorstellen kann, wenn es um Kirchenentwicklung geht. Dazu gehört der langsame Abbau, der sich mit dem klassischen «kleiner, älter, ärmer» umschreiben lässt. In diesem Bereich ist meist kaum Innovation vorhanden. Typische Merkmale davon sind Fusionen, Professionalisierung und Ausbau von Strukturen, Ausdünnung örtlicher Stellenprozente, Hierarchisierung von Leitung in der Kirche und die Rückkehr zu einem gewissen Traditionalismus.

Diese Situation der Kirchenentwicklung scheint wenig zukunftsfähig. Sollte da nicht mehr möglich sein?

Es gibt auch andere Szenarien. Was, wie ich finde, vielversprechend wäre, ist die «mixed economy» oder kirchliche Biodiversität. In den letzten 15 Jahren hat sich das Selbstverständnis der Church of England, einer traditionellen Staatskirche, die durch das Parochialsystem strukturiert ist, markant verändert. Die Mutterkirche der Anglikanischen Weltgemeinschaft sagt seit 2008 von sich, dass sie eine mixed economy of Church ist, eine Kirche, die innovative, ekklesiale Gemeinschaftsformen und Ortsgemeinden gleichermassen anerkennt und unterstützt. Ziel ist eine innovative Vielfalt von Kirche in einer pluralistischen Gesellschaft.

Diese Kirchen sollen erkennbar und kontextsensibel sein. Die mixed economy soll das partnerschaftliche Miteinander von parochialen und neuen Gemeindeformen regeln. Mittlerweile ist die mixed economy ein Bezugssystem, das nicht nur in England, sondern auch in unterschiedlichen Landes- und Freikirchen in Kontinentaleuropa rezipiert und neuerdings von der Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa – der GEKE – aufgegriffen wird. 

Was sind «Fresh Expression of Church» und «Emerging Church»?

Die Begriffe bezeichnen Formen von Kirche beziehungsweise eine Bewegung für die sich verändernde Gesellschaft, bei der jene Menschen im Zentrum stehen, die keinen Bezug (mehr) zur Kirche haben.

Das tönt von der Umsetzung her gar nicht so schwierig. Warum kennt man dann ein solches Neben- oder Miteinander der Ausdrucksformen von Kirche bisher vor allem im angelsächsischen Raum?

Das Problem ist, dass viele Menschen gar nicht wissen, was Kirche eigentlich ist. Häufig wird Kirche über ihre Angebote definiert und nicht über ihren Kern. Sowohl bei der analogen wie auch bei der digitalen Kirche ist die Besinnung auf den Kernauftrag zentral.

Und was ist der Kernauftrag der Kirche?

Ernst Lange hat ihn für mich sehr passend auf den Punkt gebracht: Es geht um das Relevant-Werden der Christusverheissung für eine spezifische Situation. Dessen sind sich die wenigsten bewusst. Wenn ich in einem Workshop oder einer Weiterbildung nach dem Auftrag der Kirche frage, kommt oft lange nichts. Dann plötzlich werden die Angebote der Kirchgemeinde aufgezählt.

Das ist aber die falsche Ausgangslage. Erst wenn ich den Auftrag als Mitte kenne, kann ich mit der Frage beginnen, wer nun was benötigt und wie ich meine Ressourcen bestmöglich dafür einsetzte. Plötzlich ergeben sich Gedankenspiele und Möglichkeiten, die verschiedene Ausdrucksformen von Kirche möglich machen.

Kirche online in Zeiten von Corona

Wer sich dafür interessiert, welche digitalen Auswirkungen Corona auf die Kirchgemeinden hatte, kann sich gerne die untenstehenden Links zur CONTOC-Studie ansehen (Churches Online in Times of Corona):  

Unterlagen des Zentrums für Kirchenentwicklung  anlässlich der CONTOC Online-Tagung: UZH - Zentrum für Kirchenentwicklung - Ehemalige Veranstaltungen  
CONTOC-Website: contoc.org – Churches Online in Times of Corona

Was ist nötig, damit ein Umdenken stattfinden kann und der Kernauftrag der Kirche wieder ins Zentrum rückt?

Nachhaltige Veränderung ist dann möglich, wenn man den Fokus nicht auf Modelle setzt, die eine Handlungsanleitung bieten, wie Kirche gemacht werden soll. Stattdessen sollte mit den Menschen zusammen an der eigenen Haltung und an Kirche gearbeitet werden.

Dabei muss man aber bedenken, dass in der Kirche eher traditionell denkende Menschen vertreten sind und die Institution an sich sehr schwer beweglich ist. Deshalb finde ich, sollen all diejenigen, die Lust auf Neues haben, einfach damit loslegen. Kirchenleitende, die selbst eine Vision haben, steigen dann sicherlich mit ein und unterstützen gerne entweder strukturell, finanziell, ideell oder wie auch immer.

Und wir sollten risikofreudiger und fehlerfreundlicher werden. Innovation soll stattfinden dürfen. Wo wir uns ausprobieren, machen wir auch Fehler.
Sabrina Müller, Pfarrerin und Theologin

Was ist deine persönliche Vision von einer zukunftsfähigen Kirche?

Ich bin geprägt durch meine Forschungen zu «Fresh Expression und Emerging Church». Nebst der Unterstützung und Stärkung der klassischen Ortsgemeinden benötigt es dringend auch andere, neue Formen von Kirche.

Meine Vision von Kirche wäre also die bereits erwähnte kirchliche Biodiversität, dass viele verschiedene Formen von Kirche nebeneinander bestehen dürfen und auch als Kirche anerkannt sind. Dazu gehört auch die gegenseitige Unterstützung. Egal, ob es dann digitale Kirchen, Netzwerkkirchen, Quartierkirchen oder Ortsgemeinden sind. Diesen Mix braucht es.

Und wir sollten risikofreudiger und fehlerfreundlicher werden. Innovation soll stattfinden dürfen. Wo wir uns ausprobieren, machen wir auch Fehler. Das gehört dazu. Und das alles mit einer Kultur der Wertschätzung!

Mehr zu diesem Thema

Warum mit Smartphones aufgewachsene Konfirmanden in einem Kurs Neues der digitalen Kirche entdecken
17. Dezember 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Warum mit Smartphones aufgewachsene Konfirmanden in einem Kurs Neues der digitalen Kirche entdecken

«Piep, piep!» - Gott im Smartphone? Was drei Apps mit kirchlichem Hintergrund tun – und was nicht.
21. September 2021, von Yvonne Witschi-Minder

«Piep, piep!» - Gott im Smartphone? Was drei Apps mit kirchlichem Hintergrund tun – und was nicht.

Wenn sich «Gemeinden» im Netz bilden – wie die Arbeit in der digitalen Kirche funktioniert
28. August 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Wenn sich «Gemeinden» im Netz bilden – wie die Arbeit in der digitalen Kirche funktioniert

Wenn in der Kommentarfunktion mitgebetet und im Breakout-Raum mitgeredet werden kann
28. Juli 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Wenn in der Kommentarfunktion mitgebetet und im Breakout-Raum mitgeredet werden kann

Reichweite, Klicks und Likes in den Sozialen Medien – was bitte ist da christlich daran?
25. Juni 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Reichweite, Klicks und Likes in den Sozialen Medien – was bitte ist da christlich daran?

Geschlechterfragen und Bibeltreue – wenn in der digitalen Kirche Schlachten ausgetragen werden
26. Mai 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Geschlechterfragen und Bibeltreue – wenn in der digitalen Kirche Schlachten ausgetragen werden

Von aktiv, urban, über verbindend, erfrischend bis berührend: Schweizer Formate der digitalen Kirche
28. April 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Von aktiv, urban, über verbindend, erfrischend bis berührend: Schweizer Formate der digitalen Kirche

Häh? Digitale Kirche? Was soll das sein? Eine Begriffsklärung und ein Aufräumen unter Vorurteilen.
22. März 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Häh? Digitale Kirche? Was soll das sein? Eine Begriffsklärung und ein Aufräumen unter Vorurteilen.

Auftakt zur Serie «Kirche digital»: Pfarrerin Yvonne Witschi will über Grenzen hinweg verbinden
24. Februar 2021, von Yvonne Witschi-Minder

Auftakt zur Serie «Kirche digital»: Pfarrerin Yvonne Witschi will über Grenzen hinweg verbinden

Thomas Schlag zum neuen Forschungsschwerpunkt: «Religion ist wesentlicher Faktor für viele Menschen»
20. August 2020, von Marius Schären

Thomas Schlag zum neuen Forschungsschwerpunkt: «Religion ist wesentlicher Faktor für viele Menschen»

Chancen und Gefahren der digitalen Kirche: «Man kann auch online offline gehen»
01. Juli 2020, von Toni Schürmann/kirchenbote-online.ch

Chancen und Gefahren der digitalen Kirche: «Man kann auch online offline gehen»

Der Online-Gottesdienst als Brennglas: «Es zeigt sich, was in der bisherigen Praxis nicht stimmt»
27. Mai 2020, von Felix Reich

Der Online-Gottesdienst als Brennglas: «Es zeigt sich, was in der bisherigen Praxis nicht stimmt»

Sanfte Annäherung an die digitale Kirche: Warum das Gemeindeleben auf Social Media anspruchsvoll ist
25. März 2020, von Marius Schären

Sanfte Annäherung an die digitale Kirche: Warum das Gemeindeleben auf Social Media anspruchsvoll ist

29. Mai 2019, von Constanze Broelemann

Beten auf Twitter

29. Mai 2019, von Anouk Holthuizen

«Mit dem Baby im Arm wurde ich zur Vorbeterin»

29. Mai 2019, von Sabine Schüpbach Ziegler

«Mehr Digitales wäre extrem einfach»

29. Mai 2019, von Nicola Mohler

«Die digitale Welt hat mir Freiraum eröffnet»

29. Mai 2019, von Marius Schären

«Beides funktioniert nur noch miteinander»

29. Mai 2019, von Christa Amstutz Gafner

«Im digitalen Raum ist Platz für Debatten»

Braucht die Kirche mehr Influencer?
02. Mai 2019, von Katharina Kilchenmann

Braucht die Kirche mehr Influencer?

Ich glaub', ich twitter ...
25. März 2019

Ich glaub', ich twitter ...