In Europa wächst die Sorge vor einem grossen Krieg zwischen Russland und der Ukraine. In den Konfliktgebieten in der Ostukraine nehmen die Kampfhandlungen zwischen den prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee bedrohlich zu, internationale Beobachter sprechen von massiven Verletzungen des 2014/15 in Minsk vereinbarten Waffenstillstandsabkommens.
Seitdem haben die Waffen zwar keinen einzigen Tag geschwiegen, doch hat der Konflikt in den letzten Monaten durch die Verlegung von weit über 100‘000 russischen Soldaten an die ukrainische Grenze eine gänzlich neue Dimension gewonnen. Das Aussendepartement EDA ruft mittlerweile Schweizer Bürgerinnen und Bürger zum Verlassen der Regionen Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine auf; andere europäische Staaten forderten ihre Staatsangehörigen gleich ganz zum Verlassen des Landes auf.
Kirchliche Friedensappelle aus der Ukraine
Angesichts dieser bedrohlichen Gesamtlage hat der «Allukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften» den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenskyj und den russischen Präsidenten Vladimir Putin dazu aufgerufen, «alle möglichen diplomatischen Bemühungen zu unternehmen, um ein schreckliches Blutvergiessen in unserem Land zu verhindern». Konkret forderte der Rat eine Wiederaufnahme der Verhandlungen im so genannten Normandie-Format, in dem sich Deutschland, Frankreich, die Ukraine und Russland um eine Friedenslösung für die Donbassregion bemühen.