«Eine Trauung in der Kirche kostet nichts», erklärt mir Ralph Müller, reformierter Pfarrer der Kirchgemeinde Oerlikon. Jedem Paar, das Kirchenmitglied sei und entsprechend Steuern zahle, werde ein Pfarrer, die Kirche und ein Organist gratis zur Verfügung gestellt. Extras muss man allerdings selber bezahlen, zum Beispiel die Blumen. Doch wer heiratet heute überhaupt noch in der Kirche?
Nach 1968 warfen junge Paare gängige Moralvorstellungen über Bord und der gesellschaftliche Druck, in der Kirche zu heiraten, liess nach. Von über 40 000 Hochzeiten pro Jahr werden in der Schweiz nur noch rund 8000 in der Kirche gefeiert. Private Hochzeitsorganisatoren werben damit, dass sie Hochzeiten sehr persönlich gestalten. Jene, die noch in der Kirche heiraten, zeigen sich häufig sehr überrascht, wie persönlich auch hier geheiratet werden kann.
Um dem Rückgang entgegen zu wirken, gehen zwei junge Pfarrerinnen aus Stäfa einen ungewöhnlichen Weg: Sie bieten Speeddatings für Singles in ihrer Kirche an.
Die JULL-Reformationsbeobachterinnen schreiben im Kontext von ZH-Reformation.