Andrea und Mailin steigen als zweites Paar die Treppen hinauf unter das blaue Baldachindach des altehrwürdigen Platzspitzpavillons. Sie sind seit drei Jahren zusammen, vor einem Jahr haben sie geheiratet, mit einem Ritual, ganz privat im engeren Familienkreis. «Vor Gott dürfen wir ja nicht», sagt Andrea, Enttäuschung und Vorwurf schwingt in ihren Worten.
Meinrad Furrer, im weissen Messgewand, weist sie an Platz zu nehmen auf der eigens für diesen Zweck aufgestellten Jugendstil-Bank: Zwischen die verzierten Gusseisenträger sind Latten in den Regenbogenfarben montiert. Die beiden setzen sich, noch wirken sie etwas schüchtern im festlichen Ambiente, umringt von Fotografen und Journalisten, aber das wird sich ändern.