«Falls Sie Kinder haben, wagen Sie mal etwas Gefährliches: Verstecken Sie die Spielkonsole für 24 Stunden! Das wird lustig!» Das ist kein Tipp aus einem Erziehungsratgeber, sondern aus dem Newsletter einer Berner Bühne, des Kulturkellers ONO. In den digitalen Kurzbriefen brachte der ONO-Chef Daniel Kölliker immer Persönliches ein, oft eine amüsante Anekdote oder einfach anschauliche Formulierungen.
Damit zauberte er auch während der Pandemie ein Lachen in die Gesichter am Computer. Das zeigten die Reaktionen, wie er selbst sagt: «Es war schön mit diesem Newsletter: Während der Corona-Zeit erhielt ich mehr Rückmeldungen als in den siebzehn Jahren zuvor.»
Dabei war und ist es eine lange Durststrecke für die Bühnenbetriebe: Am 16. März 2020 mussten sie schliessen. Erst seit dem 19. April 2021 sind sie wieder beschränkt für Publikum offen – mit einem Drittel der Kapazität und weiteren Schutzmassnahmen. Trotzdem hat auch Daniel Kölliker darauf «planget» – obwohl er während der ganzen Zeit neben den Rückmeldungen noch anderes Schönes erlebte.
Ängste waren bald weg
Dabei standen zu Beginn des Lockdowns selbst für den Optimisten Kölliker – «Ich sehe das Glas immer halbvoll und nicht halbleer» – Irritationen und existenzielle Ängste im Vordergrund. «Aber das hat sich relativ schnell geklärt. Schon vor dem Sommer wurden Beiträge gesprochen, der Vermieter erliess uns die Hälfte des Zinses, das Fundraising lief an, und der Mitgliederzuwachs im Verein war grösser als jemals zuvor.»