Christoph Herrmann, Kirchenratspräsident der Baselbieter Kirche, lädt dazu ein, mit Kerzen, die man jeden Abend um 20 Uhr vor die Fenster stellt, ein Zeichen für die solidarische Verbundenheit und den Gemeinschaftssinn zu setzen. Die letzten Tage seien geprägt gewesen von der Sorge um die Auswirkungen des Coronavirus und von den Massnahmen, die der Bund und die Kantone verhängt haben.
Viele Gespräche zuhause, am Arbeitsplatz und den Schulen seien geprägt durch die ausserordentliche Herausforderung, die neu und schwer einzuschätzen sei, schreibt Christoph Herrmann. Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus: Die einen seien verunsichert, fühlten sich eingeschränkt, andere zeigten sich beeindruckend gelassen. Doch klar sei, dass «wir alle als Gemeinschaft gefordert sind, um die Ausbreitung des Virus zu verzögern und einzudämmen» und dass wir als Gemeinschaft aufeinander angewiesen sind. Diesen Gemeinschaftssinn zu leben sei nicht einfach, so der Kirchenratspräsident. Denn dieser habe in der überindividualisierten Gesellschaft der vergangenen Jahre spürbar abgenommen. Auf der anderen Seite sei man jetzt aufgefordert, direkte soziale Kontakte zu meiden und Zusammenkünfte abzusagen.
Mit dem Aufstellen der Kerzen könne man ein Zeichen der solidarischen Verbundenheit setzen, vielleicht verbunden mit einem Moment der Besinnung oder einem Gebet, so Herrmann. Das Licht erinnere an die ersten Sätze des Johannesevangeliums, dass «uns allen das Licht in der Finsternis zugesprochen ist». (Johannes 1,1–5)
Für die Baselbieter Kirche drückt diese Aktion die Verbundenheit mit den Virus-Erkrankten, den Sterbenden und ihren Angehörigen aus, sowie mit all dem medizinischen Pflegepersonal in den Spitälern und Altersheimen. «Und das Licht soll Zeichen sein des Vertrauens, dass wir Kraft, Geduld und Gelassenheit haben, um mit den Herausforderungen umgehen zu können», sagt der Baselbieter Kirchenratspräsident.